Kfz-Mechatroniker/-in – Technik-Allrounder rund ums Kfz
Vielleicht musst du in ein paar Monaten deine Abschlussprüfung zum/zur Kfz-Mechatroniker/-in absolvieren und brauchst noch einmal grundsätzliche und kompakt zusammengefasste Informationen zu Ablauf und Inhalten? Vielleicht überlegst du auch, eine Ausbildung in diesem Beruf zu beginnen und möchtest darüber informiert werden, was dich auch hinsichtlich der Abschlussprüfung erwartet. Mit diesem Beitrag möchten wir dir den Ausbildungsberuf noch einmal kurz vorstellen und dich über Inhalte und Abläufe insbesondere im Zusammenhang mit deiner Abschlussprüfung informieren. Wir hoffen sehr, dass dir diese Details helfen und dir nicht nur die Entscheidung für (oder auch gegen) eine Ausbildung zum/zur Kfz-Mechatroniker-/in erleichtern, sondern dich auch bei deiner Prüfungsvorbereitung optimal unterstützen und dir einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss ermöglichen.
Allgemeine Informationen zum Ausbildungsberuf
Kfz-Mechatroniker*innen sind qualifizierte Fahrzeugtechniker*innen, die sich nach ihrer Ausbildung nicht nur mit Karosserieblechen, Antriebssträngen und Getrieben, sondern auch mit der im Fahrzeug verbauten Elektronik wie Bordcomputern, ESP (elektronisch geregeltes Fahrstabilitätsprogramm) ABS (Anti-Blockier-Systemen) oder Antriebs-Schlupf-Regelungen (ASR) auskennen. Diese Fachleute
- sind in der Autoindustrie oder im Kfz-Handwerk tätig,
- kommen in Werkstätten (Handwerk) oder Fertigungsanlagen (Industrie) zum Einsatz,
- führen Aus-, Um- und Nachrüstungen sowie
- Wartungen und Reparaturen von Kraftfahrzeugen durch und
- erklären ihren Kunden alles rund um die Fahrzeugtechnik.
Die Ausbildungerfolgt dual und dauert insgesamt dreieinhalb Jahre. Bei sehr guten Leistungen kann die Abschlussprüfung vorgezogen werden. Hierfür ist der entsprechende Antrag sowohl vom Auszubildenden als auch vom Ausbilder zu stellen.
Fachliches Grundwissen wird dir in der Berufsschule vermittelt, praktische Kenntnisse und Erfahrungen erlangst du im Ausbildungsbetrieb. Im dritten Lehrjahr entscheidest du dich für deinen Spezialisierungsschwerpunkt. Wählen kannst du zwischen:
- Pkw-Technik
- Nutzfahrzeugtechnik
- Motorradtechnik
- Karosserietechnik oder
- System- und Hochvolttechnik.
Mit einem Realschulabschluss hast du gute Chancen, in die Berufsausbildung zum/zur Kfz-Mechatroniker/-in starten zu können. Eine Bewerbung ist aber auch mit anderen Abschlüssen möglich. Folgende Fähigkeiten solltest du mitbringen.
- handwerkliches und technisches Know-how und Geschick,
- gute Mathematikkenntnisse,
- gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift,
- gute kommunikative Fähigkeit (zum Beispiel bei Erläuterung technischer Sachverhalte),
- sorgfältige und organisierte Arbeitsweise.
Abschlussprüfung Kfz-Mechatroniker/-in
Nach der am 31.07.2017 geschlossenen Erprobungsverordnung teilt sich die Abschlussprüfung zum Kfz-Mechatroniker/zur Kfz-Mechatronikerin (ehemals Kfz-Mechaniker/-in) in zwei Prüfungsteile auf. Der erste Teil der Abschlussprüfung findet zum Ende des zweiten Lehrjahres statt und umfasst Aufgaben aus dem Prüfungsbereich „Serviceauftrag“.
Abschlussprüfung – Teil 1 (ehemals Zwischenprüfung)
In diesem Prüfungsteil sollst du nachweisen, dass du
- Arbeitsschritte planen,
- Daten recherchieren,
- Funktionen und Schaltpläne analysieren,
- Messgeräte und Arbeitsmittel auswählen,
- Messungen durchführen und
- Ergebnisse dokumentieren
kannst. Außerdem sollest du,
- Instandhaltungsvorgaben berücksichtigen (vor allem die Zusammenhänge von Arbeitsorganisation, Technik, Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz),
- fachbezogene Probleme und Lösungen anhand einer Darstellung sowie hierfür fachlich relevante Hintergründe aufzeigen und
- deine Vorgehensweise bei der Durchführung begründen.
Eine weitere umfangreiche Aufgabe wird die Durchführung von Prüfungen und Messungen inklusive der Anfertigung von Prüf- und Messprotokollen, die Feststellung von Ursachen bei Störungen sowie die Demontierung, Wartung und Montage einer fahrzeugtechnischen Baugruppe und die Erstellung einer Dokumentation an einem dieser Systeme sein:
- Beleuchtungssystem,
- Bordnetzsystem,
- Bremsmechanik,
- Ladestromsystem oder
- Startsystem
Deine Aufgabe ist es in diesem Prüfungsteil, eine möglicherweise aus mehreren Einzelaufträgen bestehende Arbeitsaufgabe durchzuführen, die mit einem Kundenauftrag vergleichbar ist. Außerdem musst du ein situatives Fachgespräch führen, das ebenfalls aus mehreren Phasen bestehen kann. Und zu guter Letzt sind Aufgaben schriftlich zu bearbeiten, die sich auf die komplexe, oben beschriebene Arbeitsaufgabe beziehen. Für Arbeitsaufgabe und situatives Fachgespräch hast du insgesamt 180 Minuten Zeit. Das Fachgespräch sollte hiervon maximal zehn Minuten in Anspruch nehmen. Für die schriftlichen Aufgaben stehen dir 120 Minuten zur Verfügung.