Fachlagerist/-in – Profis rund um Warenannahme und -versand
Dieser Ratgeber informiert dich ausführlich über die Abschlussprüfung zum/zur Fachlageristen/-in. Der Artikel startet jedoch mit wesentlichen Informationen zum Ausbildungsberuf und geht auch kurz auf Inhalte und Ablauf der Zwischenprüfung ein. Mithilfe dieser Informationen wird es dir leichter fallen, dich auf die anstehenden Prüfungen vorzubereiten und erfolgreich abzuschließen.
Allgemeine Informationen zur Ausbildung des Fachlageristen
Die Ausbildung zum/zur Fachlageristen/-in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Sie erfolgt im dualen System (Ausbildungsbetrieb/Berufsschule); sowohl im Handwerk als auch in Industrie und Handel. In der Regel ist ein (guter) Hauptschulabschluss ausreichend, um diese Ausbildung beginnen zu können.
Fachlageristen und -lageristinnen werden nach der Ausbildung meist in Kühlhäusern, Lagerhallen und Fabrikhallen der meisten Wirtschaftsbereiche eingesetzt. Sie kümmern sich um alles, was mit Warenlieferung und Warenversand zu tun hat:
- Prüfung Wareneingang (Papiere kontrollieren, Art, Menge und Beschaffenheit der Lieferung)
- Erfassung der Güter im EDV-System
- Auspacken und Prüfen der Lieferung
- Sortieren, lagern oder weiterleiten
- Überprüfung der Lagerbedingungen
- Durchführung von Bestandskontrollen und Inventuren
- Vorbereitung Warenversand (Verpackung, Erstellung der Begleitpapiere, Zusammenstellung von Liefereinheiten, Beladung der LKW)
- Beachtung von Zollbestimmungen und Gefahrgutverordnung
- Warentransport mithilfe von Fördermitteln (Sortieranlagen) und Transportgeräten (Gabelstapler)
Um die Ausbildung erfolgreich abschließen und später im Job erfolgreich sein zu können, solltest du folgende Fähigkeiten mitbringen:
- gute körperliche Konstitution
- Sorgfalt und organisatorische Fähigkeiten
- Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und Umsicht
- räumliches Vorstellungsvermögen
- mathematische Fähigkeiten
- mindestens eine Fremdsprache (Englisch)
Die Zwischenprüfung Fachlagerist
Die Zwischenprüfung setzt sich aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil zusammen. Eine Wertung erfolgt nicht. Die Zwischenprüfung vermittelt dir jedoch den Stand deines persönlichen Lernfortschritts und zeigt dir, welche Themen dir schon vertraut sind und wo noch Defizite sind.
Die Themen der Zwischenprüfung
Aus den Themen der Zwischenprüfung,
- Güter annehmen und kontrollieren,
- Güter lagern,
- Güter bearbeiten,
- Güter im Betrieb transportieren,
ergeben sich zwei wesentliche Hauptaufgaben für die praktische Prüfung:
- Warenannahme (Entladen und kontrollieren),
- Güter einlagern.
Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz müssen dabei ebenfalls Berücksichtigung finden.
Die schriftliche Prüfung erstreckt sich über 90 Minuten. Der praktische Teil der Zwischenprüfung ist nach 10 bis 15 Minuten überstanden.
Die Zwischenprüfung für Fachlageristen findet in der Regel Ende September statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, da dir etwa einen Monat vor Prüfungstermin eine schriftliche Einladung per Post zugestellt wird.
Die Prüfungsergebnisse der Zwischenprüfung werden deinem Ausbildungsbetrieb etwa fünf bis sechs Wochen nach der Prüfung übermittelt.
Abschlussprüfung zum Fachlageristen
Die Abschlussprüfung setzt sich aus vier Prüfungseinheiten zusammen. Die Gewichtung der schriftlichen Prüfungsteile, die für die Berechnung des Prüfungsergebnisses relevant ist, steht jeweils in Klammern:
- Praktische Aufgaben
- Lagerprozesse -schriftlich (40 %)
- Güterbewegung – schriftlich (40 %)
- Wirtschafts- und Sozialkunde – schriftlich (20 %)
Die Prüfungsthemen im Detail
Nachstehend haben wir die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Prüfungsteilen für dich zusammengetragen.
Praktische Aufgaben
Ziel dieses Prüfungsteils ist der praktische Nachweis des Auszubildenden, dass er Aufgaben aus den Bereichen Warenannahme und -lagerung sowie Güterkontrollen selbständig durchführen kann. Außerdem soll er zeigen, dass er mithilfe der EDV oder anderen Informations- und Kommunikationsmitteln in der Lage ist, Güterbewegungen zu erfassen sowie seine Kenntnisse in Kommissionierung und Versand sicher anzuwenden.
Zudem soll er in der praktischen Prüfung belegen, dass er für alle drei genannten Bereiche die jeweils notwendigen Arbeitsschritte festlegen, planen und ausführen, die dafür erforderlichen Arbeitsmittel bestimmen und im Anschluss daran seine geleistete Arbeit eigenständig kontrollieren kann. Die Aufgabenstellungen des Praxisteils sollen von den Prüflingen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und rechtlichen Rahmenbedingungen durchgeführt werden.
Lagerprozesse
Der zweite Prüfungsteil erfolgt in schriftlicher Form und dauert höchstens 90 Minuten. Beim Thema „Lagerprozesse“ geht es um die Überprüfung nachfolgender Kenntnisse:
- Annahme und Lagerung
- Kommissionierung und Verpackung und
- Versand
Außerdem werden Kenntnisse in Mathematik, Umwelt- und Gesundheitsschutz geprüft.
Güterbewegung
Teil drei der Abschlussprüfung beschäftigt sich mit der „Güterbewegung“ und dauert ebenfalls höchstes 90 Minuten. Abgefragt werden folgende Lerneinheiten:
- Einsatz von Arbeitsmitteln sowie die Erfassung von
- Güterbewegungen,
- der Lagerorganisation und
- Arbeitsabläufen
Auch bei diesem Prüfungsabschnitt werden Kenntnisse und die zielgerichtete Anwendung der Bereiche Gesundheits- und Umweltschutz sowie Mathematik überprüft.
Wirtschafts- und Sozialkunde
Der Prüfungsteil „Wirtschafts- und Sozialkunde“ nimmt maximal 60 Minuten in Anspruch. Überzeuge die Prüfer mit grundlegenden Kenntnissen wirtschaftlicher Zusammenhänge. Außerdem wird dein Fachwissen im Bereich Sozialkunde abgefragt. Dazu gehören beispielsweise Gesetze im Zusammenhang mit Tarifverträgen sowie Thematiken rund um die Gewerkschaften.