Bist du ein Verkaufstalent und hast Freude daran Menschen zu beraten, bist Stilsicher und kannst überzeugend auftreten? Du bist flexibel, Kopfrechnen ist für dich kein Problem und du bist ein Teamplayer? Du trägst gerne Verantwortung und selbstständiges Arbeiten macht dir Spaß. Dann ist die Ausbildung zum Kaufmann/frau im Einzelhandel für dich genau der richtige Beruf.
Du verfügst über eine Hauptschul- oder Realschulabschluss, deine Schulnoten in Mathematik, Deutsch und Wirtschaft sind vorzeigbar.
Als Einzelhandelskaufmann verkaufst du unterschiedliche Waren an den Kunden.
Du bist für die Kundenberatung zuständig und verkaufst die Waren an die Kunden und erstellst nach Ladenschluss die Kassenabrechnungen. Du bestellst bei Lieferanten das Warensortiment nach und kontrollierst den Wareneingang. Du zeichnest die eingegangene Ware mit Preisetiketten aus und bestückst die Verkaufsregale mit den Sortimentsangeboten. Du bist verantwortlich, dass die Ware fachgerecht gelagert wird und machst die Inventuren.
Kaufleute im Einzelhandel arbeiten in unterschiedlichen Branchen des Einzelhandels, du kannst Lebensmittel, Bekleidungen, Spielwaren, Elektronik, Einrichtungsgegenstände und vieles mehr verkaufen. In sämtlichen Branchen in denen Kunden beraten werden und ihnen Waren verkauft wird, bist du als Kaufmann/frau im Einzelhandel zu finden.
Deine dreijährige Ausbildung ist dual angelegt. Für dich bedeutet das, du bekommst den theoretischen Teil deiner Ausbildung entweder an einen oder zwei Tagen in der Woche in der Berufsschule vermittelt oder über ein paar Wochen am Stück, in einem sogenannten Blockunterricht.
Deine durchschnittliche Ausbildungsvergütung in den westdeutschen Bundesländern liegt im ersten Ausbildungsjahr bei 770 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr bei 857 Euro und im dritten Ausbildungsjahr bei 981 Euro.
In den ostdeutschen Bundesländern liegt deine durchschnittliche Ausbildungsvergütung im ersten Ausbildungsjahr bei 695 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr bei 774 Euro und im dritten Ausbildungsjahr bei 894 Euro.
Die Höhe deiner Ausbildungsvergütung kann je nach Bundesland schwanken.
Ablauf und Inhalte der Ausbildung Einzelhandelskaufleute
In deinen ersten beiden Ausbildungsjahren lernst du in der Berufsschule verschiedene theoretische Grundlagen geschäftlicher Prozesse kennen.
In deiner praktischen Ausbildung ernst du die theoretischen Grundlagen in den geschäftlichen Prozessen umzusetzen.
Hier ein kleiner Auszug deiner zukünftigen Aufgabenbereiche. Du bearbeitest Kundenanfragen und erstellst dazu die passenden Preisangebote, dafür musst du die Einkaufs- und Verkaufspreise von Waren kalkulieren können. Du lernst die Beschaffungs- und Vertriebswege der Waren kennen. Hier spielt die richtige Warenlagerung eine entscheidende Rolle. Der Weiterverkauf der Waren im In- und Ausland muss von dir logistisch organisiert werden. Du kontrollierst die Lieferscheine und die Rechnungen und bist verantwortlich für die Gewinnung neuer Kunden und die Pflege der Bestandskunden.
Du lernst Verkaufs- und Beratungsgespräche zu führen, dies gehört zu deinen täglichen Aufgaben.
In dem Ausbildungsberuf Kaufmann/frau im Einzelhandel gibt es keine Zwischenprüfung, sondern eine gestreckte Abschlussprüfung. Für dich bedeutet das, deine Abschlussprüfung teilt sich innerhalb deiner Ausbildungsdauer auf, sie wird gestreckt.
Im zweiten Ausbildungsjahr legst du zu den bereits erlernten Grundlagen den Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer ab. Die Einladung zu den Prüfungen erhältst du in aller Regel von deinem Ausbilder.
Wie läuft die Prüfung der Einzelhandelskaufleute 2024 ab?
Im Prüfungsbereich – Verkauf und Marketing bekommst du Prüfungsaufgaben gestellt, die du schriftlich mit eigenen formulierten Antworten löst, die Prüfungsaufgaben sind also ungebunden. Für die Bearbeitung hast du 90 Minuten zur Verfügung und kannst maximal 100 Punkte erhalten. Die Prüfungsinhalte beziehen sich auf das Warensortiment inklusive der Präsentation der Waren, Servicebereich (Kasse), Beratung und Verkauf, Grundlagen im Marketing und Arbeitsorganisation. Der Prüfungsteil geht mit einer Gewichtung von 15 Prozent in deine Abschlussnote ein.
Im Prüfungsbereich – Warenwirtschaft und Rechnungswesen und Wirtschafts- und Sozialkunde bekommst du ungebundene sowie gebundene (Multiple-Choice) Prüfungsaufgaben. Für beide Prüfungsbereiche hast du jeweils 60 Minuten zur Verfügung um die Aufgaben zu lösen und erhältst jeweils maximal 100 Punkte. Beide Prüfungsteile gehen jeweils mit einer Gewichtung von 10 Prozent in deine Abschlussnote ein.
Die Prüfungsinhalte in der Warenwirtschaft und Rechnungswesen beziehen sich auf die Grundlagen der Warenwirtschaft, die Warenlagerung und Warenkennzahlen, die Inventur und Kasse, kaufmännische Rechnungsgrundlagen und Grundlagen der Kalkulation.
Zur schriftlichen Prüfung des ungebundenen Prüfungsteiles bekommst du einen Aufgabensatz inklusive eines Lösungsbogens. Auf dem Lösungsbogen befinden sich für jede Aufgabe entsprechende Kästchen, in den Kästchen trägst du dann die richtige Lösungsziffer ein.
Hierbei musst du dir die Hinweise zum Bearbeiten der Prüfungsaufgaben genauestens durchlesen dir wird erklärt, wie du die Lösungskästchen korrekt ausfüllst.
Hier ein paar Beispielaufgaben damit du weißt, wie sich Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung gestalten kann.
Inkl: digitalem Berichtsheft und vielem mehr.
Prüfungsgebiet: Verkauf und Marketing – Beispielaufgaben
Erkläre den Unterschied zwischen einem schmalen und breiten Warensortiment anhand eines Beispiels.
Lösung: Ein schmales Warensortiment umfasst ein geringes Angebot von unterschiedlichen Warengruppen, wie z.B. ein Schmuckgeschäft.
Ein breites Warensortiment umfasst ein großes Angebot von unterschiedlichen Warengruppen, wie z.B. ein Supermarkt.
Mehrfachwahlaufgaben
Du bekommst mehrere Antworten vorgegeben, wobei nur eine Antwort die richtige Lösung darstellt. Die korrekte Antwort ist dann von dir in das vorgesehene Lösungskästchen auf dem Lösungsbogen einzutragen.
Beispiel für eine Mehrfachwahlaufgabe
Warum sollte auch ein Warensortiment speziell für ältere Menschen angeboten werden?
- Ältere Menschen haben eine teilweise eine größere Kaufkraft.
- Ältere Menschen legen keinen Wert auf gute Beratung und Qualität.
- Älteren Menschen ziehen oft um.
Die Lösungsziffer der richtigen Antwort trägst du dann in das Lösungskästchen ein.
Mehrfachantwortaufgaben
Du bekommst mehrere Antworten vorgegeben, wobei mehrere Antworten die richtige Lösung darstellen. Die korrekten Antworten trägst du dann in die vorgesehenen Lösungskästchen auf dem Lösungsbogen ein.
Beispiel für eine Mehrfachantwortaufgabe
Was sollte beachtet werden bei der Gestaltung von Verkaufsräumlichkeiten?
- Die Impulskäufe steigern.
- Ladendiebstähle erschweren.
- Vergleichbarkeiten der Preise zwischen denselben Warengruppen vermeiden.
- Verkaufsatmosphäre verbessern.
Die Lösungsziffern der richtigen Antworten trägst du dann in die Lösungskästchen ein.
Zuordnungsaufgaben
Du bekommst Faken, Begriffe oder Zusammenhänge vorgegeben die du inhaltlich zuzuordnen hast.
Beispiel Zuordnungsaufgabe – Ordne die aufgeführten Städte dem jeweiligen Bundesland zu.
Du trägst die zugeordneten Lösungsziffern in der richtigen Reihenfolge in die Lösungskästchen ein.
Reihenfolgeaufgaben
In diesen Aufgaben stehen Begriffe die nicht in der richtigen Reihenfolge abgebildet sind. Deine Aufgabe besteht darin diese Begriffe in eine richtige Reihenfolge zu bringen.
Beispiel einer Reihenfolgeaufgabe – Du arbeitest im Lager der Maier KG, du bist verantwortlich für die Warenannahme. Welche Reihenfolge ist in der Warenannahme einzuhalten?
- Warenkontrolle
- Stückgutanzahl kontrollieren
- Anlieferung der Ware (Begleitpapiere)
- Warenannahme quittieren
- Prüfung der Mehrwegverpackungen
- Mehrwegpackungen tauschen
- Ware entladen
- Lieferanschrift prüfen
- Ware auf sichtbare Beschädigungen überprüfen
Du bringst den Ablauf in die richtige Reihenfolge und trägst die Lösungsziffern deiner Zuordnung von 1 bis 5 in die Lösungskästchen ein.